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Siedlung

Bei den Ausgrabungen und Forschungen in den 1930er Jahren wurden unter anderem im Hafenbereich von Haithabu Materialien gefunden, die auf Wohnhäuser in zweierlei Bauausführung zurückzuführen sind. Herbert Jankuhn schloss daraus, dass in Haithabu wenigstens zwei verschiedene Bevölkerungsarten ansässig waren, einerseits nordischer, also wikingischer, andererseits westgermanisch-friesischer Herkunft. Unterschiede in den kunstgewerblichen Erzeugnissen, die gefunden wurden, bestätigen diese These. Funde aus dem 10. und 11. Jahrhundert im Bereich der Bachniederung gaben Aufschluss über die Stadtbebauung. Nach einer Brandkatastrophe wurde das Bachbett zu Ende des 11. Jahrhunderts neu eingefasst.


Anhand der Funde wird vermutet, dass die Häuser aus Holz und Flechtwerkwänden bestanden und mit Reet oder Stroh gedeckt waren. Sie hatten Grundflächen zwischen 3,5 x 17 m und 7 x 17,5 m. Die einzelnen Gehöfte waren durch Holzzäune von einander getrennt, bestanden jeweils aus mehreren Häusern und verfügten über eigene Brunnen.

Im Zentrum bestand die Siedlung hauptsächlich aus geradlinigen Straßen und Gräben sowie einem Brunnen. Durch den Bach, der sich ein Stück südlicher vom heutigen Bachlauf befand und im 10. Jahrhundert eine Holzeinfassung hatte, sowie einen Weg wurde Haithabu in vier Viertel gegliedert. Durch Funde wie Gussformen und einem Glasschmelzofen, der auf den Überresten eines abgebrannten Grubenhauses errichtet worden war, konnte belegt werden, dass im Nord-Ost-Viertel die Handwerker angesiedelt waren. Die Nähe zum Bach und Entfernung von den Wohnhäusern diente dem Schutz.


Alte Aufzeichnungen berichten von zwei Brücken, die Haithabu mit Schleswig verbunden haben sollen. Möglicherweise könnten damit aber auch einfach die Landungsbrücken gemeint sein.

Weiterhin wurden im westlichen Siedlungsgebiet verschiedene Gräbertypen entdeckt. Über ein Gräberfeld wurden im Laufe des 10. Jahrhunderts Häuser gebaut, so dass von einer Besiedlung von Haithabu über mehrere Jahrhunderte ausgegangen werden kann. Neben dänischen Brandgruben und christlichen Erdgräbern wurden sächsische Urnengräber und schwedische Kammergräber gefunden, was auf eine internationale Bevölkerung sowie den Einfluss der Christianisierung in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts schließen lässt. Untersuchungen an Skeletten ergaben, dass die Bewohner selten älter als über 40 Jahre alt wurden. Insbesondere die letzten Lebensjahre waren vermutlich oft schmerzhaft mit Lähmungserscheinungen oder Tuberkuloseerkrankungen verbunden.

Der Erdwall verfügte über einen spitz nach innen zulaufenden Graben an der Außenseite und wurde im Laufe von zwei Jahrhunderten neunmal umgebaut, sei es durch Erhöhung oder Verstärkung. So war bei der ersten Stadtumwallung an ihrer Vorderseite eine Palisade befestigt, zudem verfügte sie über einen Wehrgang. Diese Stadtmauer wurde immer wieder ausgebaut, bis sie letztendlich eine vermutete Höhe von 14 m erreichte und über zwei übereinanderliegende Wehrgänge verfügte.

 
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